„Wettbewerbsverzerrung“Kölner entsetzt über BVB-Leistung in Mainz – so reagiert FC-Coach Schultz

BVB-Trainer Edin Terzić nach dem 0:3 in Mainz auf dem Platz.

Dortmunds Trainer Edin Terzić blickt am 11. Mai 2024 enttäuscht auf seine BVB-Spieler. in Mainz wurde 0:3 verloren.

Oje! Der FSV Mainz hat sich mit dem 3:0-Sieg gegen Dortmund aus dem Abstiegskampf fast komplett verabschiedet. Die Chancen in Köln sind gesunken – entsprechend groß ist die Wut auf den BVB.

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Was war das emotional! Der 1. FC Köln konnte am Samstag (11. Mai 2024) den Kopf aus der Schlinge ziehen. Nach dem Last-Minute-Sieg gegen Union Berlin (3:2) kam es im Stadion zu einer kollektiven Gefühls-Explosion. Rund ums Stadion wurde gesungen und getanzt! Doch mitten in die Freude der Kölner platzte ein unsäglicher Auftritt des BVB.

Mit 0:3 hatte Borussia Dortmund am Samstagabend das Top-Spiel der Bundesliga beim FSV Mainz verloren. Mainz kann damit vor dem letzten Spieltag nicht mehr direkt absteigen (Platz 15, 32 Punkte).

Fans schimpfen auf BVB: „Komplett charakterlos!“

Zahlreiche Fans reagierten in den sozialen Netzwerken entsetzt: „Eine Frechheit, was sich der BVB geleistet hat!“ Oder: „Danke für nichts!“ Ein Fan urteilte: „Komplett charakterlos, dieser Auftritt. Es wird viele geben, die nun von Wettbewerbsverzerrung sprechen, kann man sich nur schwer nicht anschließen.“ Ein anderer schrieb: „Mainz den Klassenerhalt geschenkt! Und viel Anerkennung in der Republik verloren.“

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Zahlreiche FC-Fans wollen nun im Champions-League-Finale nicht zum BVB, sondern zu Real Madrid halten. Die Fan-Freundschaft zwischen Köln und Dortmund (besteht hauptsächlich aus zwischen zwei Ultra-Gruppierungen) wird auf eine harte Probe gestellt. Einige BVB-Fans entschuldigen sich sogar für den Auftritt der Profis.

Dabei hatte BVB-Star Mats Hummels (35) zuvor noch versprochen, dass die Mannschaft alles geben will, obwohl es in der Bundesliga um nichts mehr geht für die Dortmunder: „Am Samstag sind wir es allen Mannschaften schuldig, dass wir wirklich mit 100 Prozent agieren.“ Taten sie aber nicht...

Trainer Edin Terzić (41) hatte nach dem 1:0 unter der Woche bei Paris St. Germain eine B-Elf ins Rennen geschickt. Zehn andere Spieler (bis auf Nico Schlotterbeck) standen in Mainz in der Startformation. Stars wie Marcel Sabitzer, Mats Hummels und Nicolas Füllkrug waren gar nicht im Kader. Trotzdem, auch eine Dortmunder B-Elf hätte ein anderes Gesicht zeigen müssen. Schließlich hatte der BVB zuvor auch gegen Augsburg auf einige Stars verzichtet und 5:1 gewonnen.

Nach dem 3:0-Sieg von Mainz fiel Union Berlin auf den Relegationsplatz zurück (Platz 16, 30 Punkte) und Kölns Rettungschancen sind erheblich geschrumpft (Platz 17, 27 Punkte). Verliert Union am letzten Spieltag (Samstag, 18. Mai) daheim gegen Freiburg mit einem Tor Differenz, bräuchte Köln in Heidenheim einen Sieg mit drei Toren Unterschied, um die „Eisernen“ noch zu überholen und Platz 16 zu erobern.

Kölns-Coach Timo Schultz (46) sagt am Sonntag zu EXPRESS.de: „Wut auf Dortmund? Dass mir das nicht gefallen hat, ist klar. Als ich nach unserem Sieg aus der Pressekonferenz kam, führte Mainz schon 2:0. Da dachte ich auch: ‚Okay, das Thema ist dann auch vorbei.‘“

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Aber Schultz sagte auch: „In Mainz ist es nicht einfach. So ist das im Sport. Der BVB hatte auch gegen Augsburg acht Wechsel im Kader und konnte trotzdem 5:1 gewinnen. Jetzt haben sie verloren und wir haben ein Team weniger, was wir einholen können.“

Terzić will von Wettbewerbsverzerrung jedenfalls nichts wissen. „Ich kann verstehen, dass jemand enttäuscht ist“, sagte er: „Wir sind aber nicht verantwortlich für die Situation, in denen sich die Vereine befinden.“ Niemand aus Köln oder Berlin könne „so sauer sein wie ich und wir auf die Mannschaft.“